Demenz in jungen Jahren: Ich bin 30+ alt und bekam die Diagnose Demenz. Was nun?
Dinge, die Sie bisher mühelos geschafft haben, bereiten Ihnen Probleme: im Job, in der Familie, in der Freizeit. Sie haben diese „Merkwürdigkeiten“ dem Stress zugeordnet und dann, als diese Erinnerungslücken verstärkt aufgetreten sind, schließlich doch ärztliche Hilfe gesucht. Alle möglichen Krankheiten wurden angedacht, bis Ihnen dann – oft nach monatelangen Untersuchungen und etlichen Irrwegen – schonungslos mitgeteilt wurde „Sie haben Demenz“. Diese Minuten werden Sie in Ihrem Leben kaum vergessen, so tief sitzt der Schock. Was nun?
Wenn Trauer, Schmerz und Verzweiflung einander abwechseln
Wer die Diagnose in jungen Jahren erhält, fällt buchstäblich aus einem bisher geordneten Alltag. Vorhaben und Ziele zerplatzen wie Seifenblasen, viele Fragen summen wie die Bienen im Kopf und Hoffnungslosigkeit gepaart mit Resignation macht sich breit.
Buchempfehlung: Rezension von Andrea Stix, MSc Juni 2022
„Diagnose Demenz im jüngeren Lebensalter“ Broda/Käufer
Wenn Menschen im mittleren Lebensalter an Demenz erkranken, gilt es andere Herausforderungen zu meistern als bei einer Diagnose im Alter. Die Sorge um die berufliche Zukunft, Veränderungen in der Partnerschaft und der Alltag, wenn minderjährige Kinder zu versorgen sind, können zu unüberwindbaren Hürden führen. Dieser Ratgeber zeigt auf, dass es sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen psychosoziale Beratung und Begleitung braucht, um sich auf die Krankheit einzulassen und mit den Änderungen gut zurechtzukommen.
Von Beginn der Erkrankung bis zum letzten Atemzug enthält dieses Buch viele Angebote und Möglichkeiten, aus denen die betroffenen Personen wählen können.
Ein Kapitel wird der Frontotemporalen Demenz gewidmet, da diese Form oft im jüngeren Lebensalter diagnostiziert wird und sich in den Symptomen von der Alzheimer-Demenz wesentlich unterscheidet. Weitere Schwerpunkte sind der Hinweis auf unterschiedliche Beratungsoptionen und die Beschreibung von Betreuungs- und Wohnformen, da Menschen, die in jüngeren Jahren an Demenz erkranken andere Formen der Unterstützung brauchen als die ältere Generation.
Ergänzt wird dieser Ratgeber durch viele Beispiele aus der Praxis, die darlegen, dass maßgeschneiderte Begleitung und Beratung die Voraussetzung sind für eine gute Lebensqualität von Menschen mit Demenz und die wichtigsten Bezugspersonen. Die vielen ausführlichen Informationen werden zusätzlich durch prägnante Tipps in jedem Abschnitt komplettiert.