Beschäftigung für Demenzkranke macht Sinn: Arbeit aber auch Spielen zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen
6 Tipps, die zeigen warum Beschäftigung für Demenzkranke Sinn macht
- Spiele sind wie kleine Aufgaben, die herausfordern.
- Spiele sind Emotion. Angst und Schmerz sind für den Augenblick vergessen, im Vordergrund stehen Spaß und Freude.
- Spiele fördern soziale Aktivität. Wenn Sprache oder Orientierung verloren gehen, beginnen Menschen mit Demenz sich einzuigeln.
- Spiele trainieren das Gedächtnis. Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass auch Computerspiele eingesetzt werden können.
- Spiele unterstützen die Beweglichkeit. Sing- oder Puppenspiele sind gute Hilfsmittel, um die körperliche Aktivität anzuregen.
- Spiele sind nützlich für die Anerkennung. Je positiver und ehrlicher dein Feedback über Spielverlauf oder Einhaltung der Spielregeln lautet, desto mehr Motivation und Freude verspüren Menschen mit Demenz.
Wie kann ich meinen erkrankten Angehörigen beschäftigen?
Eine sinnvolle Beschäftigung ist ein Grundbedürfnis einen jeden Menschen. Anhand der Lebensgeschichte können unterschiedliche Tätigkeiten herangezogen werden. Dadurch bleiben nicht nur Fähigkeiten und Fertigkeiten länger erhalten. Das Gefühl „gebraucht zu werden“ unterstützt die Betroffenen in ihrem Selbstwert.
Du wirst mir sicher zustimmen, dass die Diagnose Demenz einen erheblichen Aufwand in der Betreuung einer erkrankten Person mit sich bringt. Ähnlich wie die Geburt eines Kindes ändert die Krankheit das bisherige Leben einer betroffenen Familie.
Beschäftigung für Demenzkranke bleibt ein wesentlicher Faktor bis zum letzten Atemzug.
Wenn du selbst schon mal arbeitslos gewesen bist dann hast du eine Ahnung davon, dass weit mehr als nur ein Job verloren geht. Du verlierst deine Motivation, fühlst dich nutzlos und isoliert von der Gesellschaft.
Kannst du jetzt verstehen, dass Arbeit auch für Menschen mit Demenz wichtig ist?
Sinnvolle Tätigkeit dem Krankheitsverlauf angepasst steigert das Wohlbefinden. Die Menschen können aktiv am Leben teilnehmen und auf diese Weise das Gefühl der Zugehörigkeit spüren.
In meinen Gesprächen mit den Angehörigen und Pflegekräften weise ich immer auf den Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ hin.
Erklären, vorzeigen und nur dort unterstützen, wo es nötig ist. Das tägliche Training von Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangsamt den Krankheitsverlauf.
Auch herausfordernde Verhaltensweisen wie Wandertrieb oder die permanente Suche nach verlegten Gegenständen können durch Beschäftigung vermindert oder verhindert werden.
Spielen bei Demenz macht Sinn. Kinder spielen sich ins Leben.
Da stimmst du mir sicher zu. Bereits ab einem Alter von wenigen Monaten beginnen Kinder die Welt spielerisch zu entdecken. Zunächst erfahren sie sich selbst, dann die Welt um sich herum.
Spielen bei Demenz macht Sinn. Gerade dann, wenn die Betroffenen merken, dass sie im Alltag auf Unterstützung angewiesen sind!
6 Tipps für Beschäftigung für Demenzkranke aus meiner Praxis:
- Beschäftigung für Demenzkranke ist ein Grundbedürfnis. Spiele sind wie kleine Aufgaben, die herausfordern. Wenn du diese an die jeweilige Person und Situation anpasst, gibt es auch Erfolge zu verbuchen.
- Spiele sind Emotion. Menschen mit Demenz verlieren zwar so manche Fertigkeit, aber Gefühle bleiben bis zuletzt. Angst und Schmerz sind für den Augenblick vergessen, im Vordergrund stehen Spaß und Freude.
- Spiele fördern soziale Aktivität. Wenn Sprache oder Orientierung verloren gehen, beginnen Menschen mit Demenz sich einzuigeln. Da ist so ein Brett- oder Kartenspiel genau das Richtige, um sich mit anderen Personen auszutauschen und ein schönes Miteinander zu pflegen.
- Spiele trainieren das Gedächtnis. Es werden bestimmte Hirnregionen aktiviert und damit dem Abbau ein Riegel vorgeschoben. Konzentrationsfähigkeit, Farb- und Zahlenverständnis und die Fantasie werden angeregt. Wichtig ist, dass du die Spielvariante und das Tempo auf die Fähigkeiten des Erkrankten abstimmst. Größere Steine und Würfel oder weniger Karten sorgen dafür, dass keine Überforderung entsteht. Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass auch Computerspiele eingesetzt werden können.
- Spiele unterstützen die Beweglichkeit. Gerade ältere Personen leiden oft an Bewegungsmangel. Sing- oder Puppenspiele sind gute Hilfsmittel, um die körperliche Aktivität anzuregen.
- Spiele sind nützlich für Anerkennung. Je positiver und ehrlicher dein Feedback über Spielverlauf oder Einhaltung der Spielregeln lautet, desto mehr Motivation und Freude verspüren Menschen mit Demenz.
Die Kommunikationsfähigkeit wird so auf natürliche Art und Weise gefördert.
Die Langeweile verschwindet. Entspannung und Wohlgefühl breitet sich aus. Gemeinschaft und damit Gesprächsstoff entsteht.
Vielleicht sind die kommenden Feiertage eine gute Gelegenheit, die alten Spiele wieder aufleben zu lassen!
Jeder Mensch ist einzigartig und daher gibt es auch keine allgemein gültige Tätigkeitsliste.
Wenn du an frühere Erfahrungen und Gewohnheiten anknüpfst, wirst du sicher eine geeignete Beschäftigung finden. Diese sollte sinnstiftend sein, damit der Betroffene das Gefühl hat noch gebraucht zu werden.
Nicht der Perfektionismus darf im Vordergrund stehen sondern die Anerkennung der Leistung. Es kommt nicht darauf an, ob das Besteck in der richtigen Reihenfolge auf dem Tisch liegt. Oder dass die Karotten in gleichmäßige Stücke geschnitten sind. Kontrolliere auch nicht ob die Handtücher exakt zusammengelegt wurden. Es zählt das Bemühen und das Tun.
Du kannst optimal unterstützen, in dem du die Tätigkeit in Einzelschritte aufteilst und einzeln „abarbeiten“ lässt.
Wie zum Beispiel die Kartoffeln aus dem Keller holen. Dann erst die Bitte diese zu waschen. Als nächsten Schritt schälen, dann schneiden.
Eine andere Form der Unterstützung ist das gemeinsame Tun wie fegen oder Gartenarbeit oder ein Spaziergang mit dem Hund.
Du kannst das Selbstbewusstsein und die Freude von deinem kranken Angehörigen noch steigern, wenn du das Ergebnis dann noch würdigst.
Ein fertiges Puzzle oder ein gemaltes Bild an die Wand hängen, gebastelte Einladungen an Freunde oder Verwandte verschicken oder das zubereitete Essen anschließend gemeinsam genießen.
Die Lebensqualität aller Beteiligten steigt, wenn für die erkrankte Person eine sinnvolle Tagesgestaltung gefunden wird. Dazu gehören Bewegung, Beschäftigung aber auch Spielen.
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