vaskuläre Demenz: Ursachen, Krankheitsverlauf, Therapie und 7 Tipps zur Risikovermeidung

Was ist eine vaskuläre Demenz die auch Schlaganfall-Demenz genannt wird?

Vaskuläre Demenz, auch als Multi-Infarkt-Demenz oder Schlaganfall-Demenz bekannt, ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste Demenzform, die durch Gefäßschäden bzw. Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird. Die verminderte Sauerstoffzufuhr führt in weiterer Folge zu einem Absterben von Gehirnzellen.

Krankheitssymptome der vaskulären Demenz

Die Symptome einer vaskulären Demenz können variieren, hängen jedoch in erster Linie von der Art und dem Ausmaß der Schädigung der Blutgefäße im Gehirn ab.

Folgende Probleme bzw. Beeinträchtigungen gehen mit der Krankheit einher:

  • Gedächtnisverlust: Schwierigkeiten beim Denken und Erinnern
  • Probleme bei der Orientierung beim Sprechen oder Schreiben
  • Verwirrung und Desorientierung
  • Probleme beim Gehen und Koordination
  • Probleme beim Planen und Organisieren
  • Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit 

Krankheitsverlauf der vaskulären Demenz

Studien belegen, dass von 10 Schlaganfall-Patienten eine Person an Demenz erkrankt und mit dem vierten Schlaganfall die Schwelle zur Demenz automatisch überschritten wird.

Es gibt unterschiedliche Auslöser für diese Demenzform:

  • Schon durch einen einzigen schweren Schlaganfall kann es zu starken Beeinträchtigungen im Gehirn kommen (post stroke dementia)
  • Bereits kleine Infarkte („silent strokes) haben große Auswirkung auf die Kognition. Diese Mikroinfarkte in der Hirnrinde blockieren Verbindungen zu anderen Hirnregionen und die Gehirnzellen werden nicht mehr ausreichend versorgt. Auslöser dieser Multi-Infarkt-Demenz ist sehr häufig unregelmäßiger Herzrhythmus.
  • Jahrelang unbehandelter Bluthochdruck führt ebenfalls zur Schädigung der Blutgefäße im Gehirn aufgrund mangelhafter Durchblutung (Morbus Binswanger).

Ursachen für eine vaskuläre Demenz

  • Sie haben unbehandelten Bluthochdruck?
  • Sie bevorzugen große Portionen und fette Speisen?
  • Ihr Motto lautet: no sports?

Wenn Sie zu all diesen Faktoren noch gerne rauchen, dann haben Sie die besten Voraussetzungen für einen Schlaganfall und damit an Demenz zu erkranken!

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Therapie von vaskulärer Demenz

Es ist wichtig, dass eine vaskuläre Demenz frühzeitig erkannt und behandelt wird, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.

Es gibt auch spezielle Therapie und Rehabilitation, die helfen können die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Es ist wichtig, frühzeitig zu handeln und einen Arzt zu konsultieren, wenn man vermutet, an vaskulärer Demenz zu leiden.

Die Behandlung von vaskulärer Demenz beinhaltet in erster Linie die Behandlung der Grunderkrankung, die die Gefäßschäden verursacht hat, wie zum Beispiel die Behandlung von hohem Blutdruck und Diabetes.

Es gibt auch Medikamente, die helfen können, die Symptome von Demenz zu lindern.

Ist vaskuläre Demenz vererbbar?

Die familiäre Vorbelastung, einen Schlaganfall zu erleiden und in weiterer Folge an vaskulärer Demenz zu erkranken, ist vor allem bei jüngeren Personen gegeben. Bei über 70jährigen spielt die Genetik kaum mehr eine Rolle.

7 Maßnahmen die das Risiko einer vaskulären Demenz erheblich reduzieren

Es ist wichtig zu wissen, dass vaskuläre Demenz vermeidbar ist, durch eine gesunde Lebensweise, wie zum Beispiel durch regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und das Vermeiden von Rauchen und Alkoholmissbrauch, kann man das Risiko von Gefäßschäden und damit auch das Risiko von vaskulärer Demenz senken.

  1. Regelmäßige Kontrolle von Blutdruck und Stoffwechsel
  2. Vermeidung einer cholesterinreichen Ernährung und von gesättigten Fetten, dafür täglich Obst und Gemüse sowie öfters Fisch auf den Speiseplan setzen
  3. Verzicht auf Nikotin
  4. Reduktion von Übergewicht
  5. Regelmäßige Bewegung
  6. Geistige Beschäftigung über die gesamte Lebenszeit
  7. Soziale Teilhabe bis ins hohe Alter

In der Fingerstudie finden Sie weitere Antworten in Bezug auf Demenz Vorbeugung

Die Lehren aus der Fingerstudie

Die FINGER-Studie behandelt folgende Fragestellung: 

Kann eine multidimensionale Intervention mit gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Betätigung, kognitivem Training und Behandlung von Risikofaktoren bei älteren Menschen das Auftreten kognitiver Störungen und deren Verschlechterung verhindern?

Die Lehren aus der FINGER-Studie finden Sie unter diesem Link: https://link.springer.com/article/10.1007/s15005-015-1438-1

Weitere Tipps gibt es in unserem Demenz Blog "Umgang mit Demenz lernen"