Kommunikation bei Demenz – 7 Fallbeispiele

optimale Kommunikation bei Demenz - erklärt anhand von 7 Fallbeispielen

Kommunikation bei Demenz ist mehr als Sprache. Mit einem offenen Herzen zuhören lässt dich oft besser verstehen als mit ausgesprochenen Worten. Menschen mit Demenz das zu Gefühl vermitteln „ich verstehe dich“ wird durch eine Berührung oder einem mitfühlenden Gesicht meist besser ausgedrückt als mit hohl klingenden Worten.

Frag mich nicht sagen wir manchmal, wenn sich jemand nach unserem Befinden erkundigt:

  • vielleicht hast du diesen Satz schon mal ausgerufen als sich bei dir gerade ein negatives Erlebnis an das andere gereiht hat
  • oder du hattest gerade so viel um die Ohren, dass du in diesem Moment überfordert warst, was du zuerst erzählen sollst

Fehlen dir auch manchmal die Worte, um deine aktuellen Gefühle zu beschreiben? Auch dann hast du wahrscheinlich unbewusst oder in Gedanken mit „frag mich nicht“ geantwortet.

Auch für Menschen mit Demenz können diese Worte die gleiche Bedeutung haben. Aber nicht immer wollen oder können Betroffene dies auch aussprechen.

Die folgenden 7 Fallbeispiele / Tipps sollen die „Kommunikation bei Demenz“ erleichtern: 

Beispiel 1:

  • Möglichst vermeiden: Was hast du heute Mittag gegessen?
  • Besser: Wie hat dir heute das Essen/die Mahlzeit geschmeckt?
  • Optimal: So oft als möglich eine Mahlzeit zusammen einnehmen

Beispiel 2:

  • Möglichst vermeiden: Was möchtest du trinken?
  • Besser: Möchtest du lieber Wasser oder lieber Saft? Oder Möchtest du auch einen Kaffee?
  • Optimal: Gemeinsam ein Glas Wasser oder eine Tasse Tee genießen

Beispiel 3:

  • Möglichst vermeiden: War Tante Herta heute schon zu Besuch?
  • Besser: Deine Lieblingstante Herta kommt dich je öfters besuchen. Was magst du besonders an ihr?
  • Optimal: Gemeinsam über schöne Erinnerungen plaudern, ev. auch unter Zuhilfenahme von Fotografien.

Beispiel 4:

  • Möglichst vermeiden: Welchen Tag haben wir heute?
  • Besser: Wie schnell doch die Zeit vergeht. Weißt du zufällig welchen Tag (oder Monat) wir heute haben?
  • Optimal: Ein Spaziergang, um den Duft des Frühlings, die Wärme des Sommers, die Farben des Herbstes und die Kälte des Winters gemeinsam zu spüren.

Beispiel 5:

  • Möglichst vermeiden: Welche Musik hörst du gerne?
  • Besser: Alte Schlager oder Volkslieder vorspielen
  • Optimal: Gemeinsam singen oder summen; dazu tanzen oder schunkeln hebt ebenfalls die Stimmung

Beispiel 6:

  • Möglichst vermeiden: Hast du das oder jenes schon gemacht?
  • Besser: Wie hast du den heutigen Tag verbracht?
  • Optimal: Erzählen lassen was kommt oder fragen, wie etwas früher gemacht wurde; wenn die Sprache kaum mehr möglich ist, dann einfach Hand in Hand in Stille die Gemeinsamkeit genießen

Beispiel 7:

  • Möglichst vermeiden: Viele gleichzeitige Fragen vermeiden da sie Angst auslösen.
  • Besser: Nur eine kurze Frage (möglichst mit wer/wo/wann/wie beginnend) stellen und die Antwort abwarten, dann erst eine weitere Frage stellen.
  • Optimal: Auf die Tagesverfassung Rücksicht nehmen und auf nonverbale Signale (Mimik/Gestik) achten.