Alzheimer-Demenz: Wie entsteht die Krankheit?

Was ist "Alzheimer-Demenz" und wie entsteht sie?

Die Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung und die häufigste Form von Demenz. Alois Alzheimer beschrieb erstmals die Symptome seiner Patientin Auguste Deter. In ihrem geschrumpften Gehirn fand er bei der Obduktion knäuelartige Gebilde, die sogenannten Plaques. Neben Alzheimer gibt es noch andere Demenzformen.

Alzheimer-Demenz:Alois Alzheimer – Wikipedia
Foto: Wikipedia

Der Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer gilt als Entdecker der Alzheimer-Demenz. Er arbeitete viele Jahre an der „Städtischen Anstalt für Irre und Epileptische“ in Frankfurt. Dort behandelte er eine Patientin mit dem Namen Auguste Deter, die sich außer auf ihren Vornamen an nichts mehr erinnern konnte.

Nach dem Tod von Auguste Deter untersuchte er ihr Gehirn. Er fand Eiweißablagerungen und ordnete diese der Ursache für die Persönlichkeitsveränderungen von Frau Auguste Deter zu. Auguste Deter ist die erste Frau, bei der die Veränderungen im Gehirn beschrieben wurden. Sie wurde von ihrem Ehemann in die Anstalt gebracht, da sie sich innerhalb kurzer Zeit stark verändert hatte.

Sie war eifersüchtig geworden, konnte einfache Aufgaben nicht mehr verrichten, versteckte Gegenstände, fühlte sich verfolgt. Sie konnte sich kaum an mehr als ihren Vornamen erinnern und war misstrauisch, aggressiv und weinerlich. „Ich habe mich sozusagen verloren“, sagte Auguste Deter zu ihrem Arzt Alois Alzheimer.

Dieser entdeckte bei der Obduktion ihres Gehirns neben der Schrumpfung der Hirnrinde die heute bekannten Eiweißablagerungen. Diese Erkenntnis vor mehr als 100 Jahren ist die Grundlage der aktuellen Alzheimer-Forschung.

1907 veröffentlichte er diese Entdeckung:

Alzheimer A., Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde. Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und Psychisch-gerichtliche Medizin. 64:146-8, 1907.
„Bei der Frau machte sich eine rasch zunehmende Gedächtnisschwäche bemerkbar, sie fand sich in ihrer Wohnung nicht mehr zurecht, schleppte die Gegenstände hin und her, versteckte sie, zuweilen glaubte sie, man wolle sie umbringen und begann laut zu schreien.“

Sein Vorgesetzter Dr. Emil Kraepelin nahm diese Krankengeschichte in einem Lehrbuch auf und nannte sie die „Alzheimersche Krankheit“.

Entstehung und Ursachen

Die Alzheimer Demenz beginnt schleichend und bleibt lange Zeit unentdeckt. Es gibt meistens schon jahrelang pathologische Veränderungen im Gehirn, bis die erkrankte Person eine Diagnose erhält.

Hauptverantwortlich für das Absterben der Zellen sind einerseits Eiweißablagerungen und andererseits die TAU-Proteine.

  1. Plaques

Beta-Amyloid entsteht durch Zerfall des APP. Dieses kommt im gesamten Körper vor und wird in der Regel zur Entsorgung in kleine Komponenten zerteilt. Im Falle der Alzheimer-Demenz gelingt dieser Abbau nicht und APP wird in unlösliches Beta Amyloid umgewandelt.

Dieses Eiweiß zieht aufgrund seiner klebrigen Konsistenz noch andere Bausteine („Abfall“) an und bildet die Plaques, regelrechte Eiweißklumpen, die hart und unauflöslich sind. Die Plaques unterbrechen die Kommunikation zwischen den Nervenzellen indem sie sich an die Nervenzellen heften und somit die Verbindung lahmlegen. Dadurch wird die Reizleitung unterbrochen und die Nervenzellen sterben ab.

  1. Tangles

Das Tau-Protein sorgt dafür, dass die Nervenzellen Nährstoffe bekommen. Bei chemischen Unfällen wird diese Struktur zerstört, die Nervenzellen bekommen keinen Nährstoff mehr und verhungern.

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