Meine eigenen vier Wände – mit Demenz bis zuletzt zu Hause sein

Grundsätzlich können Menschen mit Demenz bis zuletzt zu Hause sein.

Verwandte Begriffe: Demenz Tagesbetreuung, mobile Demenzbetreuung

Kennst du das?

Du gehst an einem kalten und grauen Novemberabend nach einem langen Arbeitstag die letzten Schritte zu deiner Wohnungstür. Du freust dich so richtig auf einen ruhigen, gemütlichen Abend in deinem Zuhause.

In jeder Lebensphase deckst du mit der Wohnsituation deine unterschiedlichen Bedürfnisse. In der Jugend- und Studentenzeit bedeuten die Räume für dich Freiheit. Später sind sie dann Ort für Zweisamkeit oder Geborgenheit deiner eigenen Familie. Manche Personen sehen im Wohnraum auch eine Geldanlage oder Altersvorsorge.

Meine eigenen vier Wände – mit Demenz bis zuletzt zu Hause sein. Für Menschen mit Demenz bedeuten diese Räume Sicherheit und oft auch ein letztes Stück Identität in einer Welt von Vergessen und Orientierungslosigkeit. Die Sorgen der Angehörigen ob der zunehmenden Verletzungshäufigkeit und Sturzgefahr von älteren Personen münden meist in der Frage „ist ein Verbleib daheim überhaupt möglich“

Zu empfehlen ist allerdings eine dem Krankheitsverlauf angepasste Wohnsituation.

  1. Möglichst kurze Wege, um von einem in den anderen Raum zu gelangen. Selten benützte Möbelstücke oder Ziergegenstände wie Bodenvasen sollten entfernt werden.
  2. Gute Beleuchtung: helle Lichtquellen sowie Lampen, die durch einen Bewegungsmelder eingeschaltet werden, sind zu empfehlen.
  3. Stolperfallen wie Türschwellen, lose liegende Teppiche oder Kabel am besten entfernen.
  4. Stabile und auf die Körpergröße angepasste Sitzgelegenheiten und entsprechende Betterhöhung sorgen für lange Mobilität der Betroffenen.
  5. Montage von Sitzerhöhung und Sicherheitsgriffe für die Toilette unterstützen ebenso bei der täglichen Körperpflege wie ein Badewannensitz oder Klappsitz in der Dusche.
  6. Rutschfeste Matten im Bad verringern die Rutschgefahr; Armaturen mit einer Heißwassersperre verhindert Verbrennungen.
  7. Lichtschalter und Steckdosen sollten möglichst in Griffhöhe montiert werden.

Manchmal sind auch größere Baumaßnahmen notwendig wie z.B. der Einbau einer barrierefreien Duschmöglichkeit oder breitere Türrahmen. Für solche Umbauten stehen eigene Spezialisten in den Seniorenverbänden oder Pensionsversicherungen mit Rat und Tat zur Seite. Überdies gibt es für einen alters- und behindertengerechten Umbau ein eigenen Fördertopf in den Bundesländern.


Damit gerade Menschen mit Demenz möglichst lange selbständig in der gewohnten Umgebung leben können, lohnt sich der Aufwand einer entsprechenden Gefahrenprävention auf jeden Fall.